98. Generalversammlung: Wert oder Preis, das ist die Frage!
Knapp 200 Mitglieder und rund 20 Gäste seitens SRG und SRF sind der Einladung zu unserer 98. Generalversammlung im Musik- und Kulturzentrum Don Bosco in Basel gefolgt. Im einleitenden Programmteil sprach Baptiste Planche, Leiter SRF Fiktion, über den Wert der Serien- und Filmproduktion für die Schweiz. Die statutarischen Geschäfte – inklusive einer weiteren Anpassung der Statuten - wurden mit grossem Mehr verabschiedet.
Sonja Kuhn, seit 1. Januar neue Präsidentin der SRG Region Basel, durfte an ihrer ersten Generalversammlung knapp 200 Mitglieder und rund 20 Gäste aus dem Unternehmen begrüssen. In ihren einleitenden Worten appellierte sie - frei nach Oscar Wildes Zitat « Heute kennt man von allem den Preis, von nichts den Wert» - in den Diskussionen zur Halbierungsinitiative vermehrt den Wert der SRG und ihrer Programme herauszustreichen – und in Relation zum Preis zu setzen. Was gilt es zu wahren? Was verlieren wir gegebenenfalls?
Jean-Michel Cina, VR-Präsident SRG SSR, betonte, dass die SRG-Leitung mit Blick auf den Abstimmungskampf faktenbasiert informieren wolle. Das beinhalte u.a. auch das Aufzeigen der konkreten finanziellen, personellen und programmlichen Konsequenzen der Abgabensenkung. Man wolle nicht jammern, aber transparent machen, mit welchen Folgen man mit dem einen oder anderen Entscheid zu rechnen habe, so Cina.
Klar sei, dass die SRG-Leitung erst rund 6 Monate vor dem Abstimmungstermin in den Abstimmungskampf einsteigen wolle. Die Nachfolgeregelung von Generaldirektor Gilles Marchand habe man bewusst so angelegt, dass das Amt bis spätestens Anfang 2025 neu besetzt werden könne, rechtzeitig zur ‘heissen Phase’.
SRF Fiktion: Mehr als Geschichten
Baptiste Planche, Leiter SRF Fiktion, vermochte in seinem Input eindrücklich darzulegen, dass die von SRF produzierten Serien und Filme nicht nur Schweizer Lebenswelten abbilden, sondern einen nennenswerten Beitrag zur Wertschöpfungskette der Schweiz leisten. Über 60% des Budgets fliessen in Löhne für u.a. Schauspiel, Drehbuch, Kamera, Szenenbild, Postproduktion und Musik, also die klassischen Filmbereiche. Darüber hinaus fallen etwa 10% für Logistik und Verpflegung, sowie 7% für Dekor und Kostüme an. Auch hier profitieren wiederum div. Dienstleistende und das Handwerk von den SRF-Produktionen.
Dass manche der anwesenden Mitglieder sich mehr Filme aus der Region wünschten, überrascht nicht. Neben der Vielfalt spielten auch Effizienzgründe ein wichtige Rolle: Es sei gut abzuwägen, ob eine Crew mehrheitlich anreisen und in Hotels untergebracht werden soll, wenn man diesen Aufwand mit dem Entscheid für einen anderen Drehort vermeiden könne, so Planche.
Statutarischer Teil
Die ordentlichen Traktanden wurden von der Generalversammlung alle mit grossem Mehr verabschiedet: Notwendig war unter anderem eine erneute Anpassung der Statuten, die aufgrund der Neuformierung des Publikumsrats SRG.D per 1.1.2025 keine Doppeldelegation mehr aus den Mitgliedgesellschaften vorsieht, sondern eine:n Delegierte:n in den zukünftige Ausschuss des Gremiums. Des Weiteren wurden rein stilistische Anpassungen im Zweckartikel vorgenommen.
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