BrandTisch #3 – SRF im Wandel. Kritik, Fragen und Klartext zu aktuellen & kommenden Sparmassnahmen

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Nahom Mehret, Moderator; Dominik Muheim, Kabarettist; Ina Bullwinkel, Chefredaktorin Bajour; Nathalie Wappler, Direktorin Schweizer Radio und Fernsehen

Am Donnerstag, 28. August 2025 fand im Quartierzentrum Union in Basel der dritte BrandTisch mit dem Fokus «SRF im Wandel. Kritik, Fragen und Klartext zu aktuellen & kommenden Sparmassnahmen» statt. Nach einem informativen Input zur finanziellen Lage des SRF wurden kritische Fragen zur Umsetzung der Sparmassnahmen diskutiert, die Verantwortung des SRF gegenüber dem Publikum thematisiert und festgestellt, dass die aktuelle Lage der Medienpolitik einen langen Atem erfordert.

Der Abend wurde von Nathalie Wappler (Direktorin Schweizer Radio und Fernsehen) mit einem Input eröffnet, indem sie die konkreten Zahlen rund um die bereits erfolgten und bevorstehenden Sparmassnahmen darlegte und die Strategie hinter den vorgenommenen Veränderungen im Programm erläuterte. Um die Einsparung der hohen erforderten Summen zu erreichen, setzt das SRF einen starken Fokus auf die Prime Time und platziert Inhalte da, wo sie die meisten Menschen erreichen.

Nach dem Input wurde die Diskussion mit den weiteren Gästen Ina Bullwinkel (Chefredaktorin Bajour) und Dominik Muheim (Kabarettist) eröffnet. Dominik Muheim zeigte sich emotional getroffen und besorgt um die wegfallenden Angebote, speziell in der Sparte Kultur. Er sieht es als «brandgefährlich», wenn durch die Programmkürzungen beliebter Formate die Loyalität und das Vertrauen des Stammpublikums verloren werden. Auch Ina Bullwinkel sieht in den Entwicklungen eine Gefahr nicht nur für das SRF, sondern auch für die weitere Medienlandschaft: Die Arbeit des SRF ist für die Qualität des Journalismus in der Gesamtschweiz zentral.

Was braucht es also, um die aktuell schwierige finanzielle Lage zu überdauern und das SRF langfristig wieder zu stärken? Für Ina Bullwinkel ist klar: «Wir müssen als Medien immer wieder aufs Neue zeigen, wieso es uns braucht.» Nathalie Wappler betont, dass es für diese Vermittlungsarbeit nicht nur die Medien selbst, sondern auch die Politik und die Zivilgesellschaft benötigt. In der Debatte rund um die aktuellen Entwicklungen ist es zentral, Bewusstsein über den darunterliegenden Kontext zu schaffen. Fehlt dieser in der Öffentlichkeit, fehlt auch der Referenzwert zur Einordnung der vorgenommenen Massnahmen und es entsteht eine gefährliche Angriffsfläche für unabhängige Medien.

Um den Service public des SRF zu erhalten und ein SRF «für alle» zu ermöglichen, das sich auch Dominik Muheim wünscht, erfordert es unser aller Einsatz. Sei es, indem wir weiterhin die vorhandenen Angebote nutzen, die Diskussion aus dem BrandTisch in unserem Umfeld weiterführen, von der Politik entsprechende Handlung fordern, oder uns beim nächsten BrandTisch am Donnerstag, 26. November erneut beteiligen.

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