Wissenschaftsvermittlung im Radio, auf der Suche nach der Wahrheit, Regionen übergreifende Berichte
Das Programmkommissions-Jahr 2019
- 20.02. SRF 2 Kultur - Wissenschaftsmagazin
- 17.04. Regionaljournal Basel Baselland – Mediale Vergleichsanalyse der Regierungs- und Landratswahlen Baselland
- 13.06. Besuch der Ausstellung «Fake – Die ganze Wahrheit» im Stapferhaus Lenzburg
- 30.08. SRF 2 Kultur – Kontext «Fortsetzung folgte»
- 17.10. «Regional Diagonal» - Auswahl und Gewichtung der Themen / Nachbarschaftsgespräch mit Patrick Marcolli, Chefredaktor bz
- 12.12. «10 vor 10» - Austausch mit Arthur Honegger
Eintritt: Matthias Zehnder
Austritte: Manuela Brenneis-Hobi, Leendert von Stipriaan, Jürg Seiberth
SRF 2 Kultur – Wissenschaftsmagazin: Auf der Suche nach der greifbaren Stoffvermittlung
Die PK ging der Frage nach, was von der Hörerschaft vorausgesetzt wird, um sich im Spannungsfeld zwischen Populärwissenschaft und Fachkenntnis zurecht zu finden. Laut der Redaktion Wissenschaft ist just dieser Reiz das Kerngeschäft im Wissenschaftsjournalismus. Es sei die grösste Herausforderung, Themen so herunterzubrechen, dass sie für alle verständlich sind. Ein Beitrag gilt als Erfolg, wenn es gelingt, ein komplexes Thema verständlich zu gestalten und der Hörerschaft nachvollziehbar zu vermitteln. Als Beispiel wird eine zwar für Laien unnahbare mathematische Formel herangezogen, für die aber Wissenschaftler durchwegs eine Faszination und Erklärung aufbringen können.
Als Credo hat sich das Wissenschaftsmagazin auf die Fahne geschrieben, dass es von allen gehört und ohne Fachkenntnis verstanden werden kann. Dabei wird der Objektivität und dem Faktencheck grosse Bedeutung zugemessen. Die PK ist sodann mehrheitlich der Meinung, dass die Sendungen sehr konzis, erfrischend und vor allem problemlos zu konsumieren sind.
Regionaljournal Basel Baselland – Mediale Vergleichsanalyse der Regierungsrats- und Landratswahlen Baselland
Bereits zum Klassiker gereift, widmete sich die PK erneut der Berichterstattung über kantonale Wahlen in den regionalen Medien, so die Regierungsrats- und Landratswahlen im Kanton Baselland.
Den PK-Mitgliedern ist besonders aufgefallen, dass im Vergleich zu früheren Wahlen, dieses Mal durchwegs multimedial berichtet wurde. Allerdings war die Relevanz der Themen insbesondere bei den Print Medien nicht immer gegeben. Einigkeit bestand in der Kommission darin, dass das Regionaljournal Basel Baselland der Benchmark in Sachen Sprache, Relevanz und Objektivität ist und wohl auch weiterhin bleiben wird. Verbesserungswürdig erachtet die PK allerdings die Berücksichtigung der Bedürfnisse bzw. Konsumgewohnheiten der jungen Generation sowie eine Modifizierung der Webseite, um Gesuchtes schneller und einfacher zu finden. Als Beispiele für gelungene Formate der anderen Medien verwies die PK auf die ausführlichen Kandidatenportraits in der Basler Zeitung oder die Vielfältigkeit des Webauftritts von Telebasel.
«Regional Diagonal» - Auswahl und Gewichtung der Themen und Regionen
Als Querschnittgefäss mit Beiträgen der Regionaljournale aller sechs Deutschschweizer Sprachregionen deckt «Regional Diagonal» folgende Themen ab: Politik, Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft. Sport und Wahlen bleiben laut Redaktionsleiter Jörg André den Regionaljournalen überlassen. In der Diskussion schält sich heraus, dass die grösste Herausforderung darin liegt, abzuschätzen, welche Themen ein überregionales Interesse wecken. Im Vergleich zum Leitbild von «Regional Diagonal» kommt nach der Auffassung einzelner PK-Mitglieder die Neueinordnung von Themen zu selten zum Tragen. Hier ist sich die Redaktion bewusst, dass der Newswert je nach Ereignis unterschiedlich ist. Neu beleuchtet werden die Themen vor allem in der längeren, 15minütigen Samstagsausgabe. Gerade weil davon ausgegangen werden muss, dass ein grosser Teil des Publikums die News im Regionaljournal möglicherweise nicht gehört hat, ist es schwierig, die Flughöhe zu bestimmen. Einig ist man sich im Wunsch, dem Format eine längere Sendezeit, evtl. sogar einen attraktiveren Sendeplatz zuzugestehen. Als Vorschlag der PK liegt auf dem Tisch, «Regional Diagonal» als Podcast anzubieten und es mit zwei, drei weiteren Beiträgen zu anzureichern.
In eigener Sache
Nach acht Jahren voller Um- und Aufbruch ist für mich die Zeit gekommen, das PK-Präsidium an eine dem Ruf der Zeit näherstehenden Person weiterzugeben. Gerne erinnere ich mich an die interessanten Begegnungen und mitunter kontroversen Diskussionen mit SRF-Programmschaffenden des Regionaljournals Basel Baselland und von SRF 2 Kultur: Der Thementag 1914, der Austausch mit dem Ressort Religion, die komparativen Beobachtungen der Wahlen BS und BL, der Vergleich mit dem Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, der Besuch beim ORF in Vorarlberg, um nur ein paar zu nennen.
Ein grosser Gewinn wurde der Programmkommission schliesslich aus den periodischen Begegnungen mit Gymnasialklassen aus der Region zuteil, die uns ungefiltert vor Augen führten, wie die junge Generation heute medial tickt.
Aufgrund meines ungebrochenen Interesses bleibe ich der PK als Mitglied weiterhin zugehörig, zumal mich die SRG und ihre momentane Fahrt in stürmischen Gewässern nicht loslässt. Den Mitgliedern der PK danke ich für ihr Interesse und Engagement sowie für Ihre Loyalität, mich in meiner Arbeit als PK-Präsident zu unterstützen. Matthias Zehnder wünsche ich eine gute Hand, die PK auf neue Wege zu führen. Ich freue mich, an diesem Prozess teilhaben zu dürfen.
Markus R. Bodmer, Präsident der Programmkommission von 2012 - 2019